Nicht vom Beckenrand springen!

Liebe Badegäste!

Ich wünsche Ihnen ein schönes, erfolgreiches, gesundes und lekkeres Jahr 2007! Den Kindern viel Erfolg beim Seepferdchen und beim Jugendschwimmschein, auch an die Erwachsenen möchte ich mich richten: Gäben wir uns mit ersten Erfolgen zufrieden, dann bliebe der schwimmsportlichen Belebung, wie schon in der Vergangenheit viel zu oft erlebt, wieder nur ein Strohfeuer. Wir müssen uns also 2007 schlichtweg doppelt anstrengen - für Fortschritte in Europa und vorneweg für die Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufschwungs im Prinzenbad.

Ihre Bademeisterin

Die Bademeisterin ist ziemlich kurzsichtig und trägt deswegen eine Brille oder gesellige Hülsenfrüchte, um durchzublicken. Über die Tücken des Zehners für Brillenträger berichtet heute der kleine Philosoph im taz-bad.

So eine Klimakatastrophe ist eigentlich ganz lustig, die Biathleten rennen in kurzen Hosen auf einer schmalen Kunstschneespur durch den Wald, und ich überlege mir, das Prinzenbad wieder aufzumachen, warm genug wäre es.

Nun lese ich allerdings gerade, dass Klaus Wowereit Folgendes über das Kreuzberger Prinzenbad sagte: "Ich kann jeden verstehen, der sagt, dass er seine Kinder da nicht hinschickt." Große Empörung hier im Kiez! Unser Bezirksbürgermeister Franz Schulz meint, Wowereit habe die engagierte Arbeit vieler Bademeister "zunichte gemacht".

Die besonnene Bademeisterin rät: Lasst uns die Arschbombe flachhalten!

Nachtrag: Unser Lieblingsstammgast ist inzwischen eingetroffen - die Sonne! Und sie bleibt, bis wir schließen, bis 21 Uhr.

Liebe Badegäste!

In einem unglaublichen Anfall von Flexibilität hat das Prinzenbad seine Öffnungszeiten verlängert, wir haben seit heute bis 21 Uhr geöffnet. Und nun ist es schon den ganzen Morgen bewölkt - seltsam...

Das wäre eine gute Schlagzeile, wenn es 20 Grad kühler wäre in Kreuzberg und wir nur wenige Badegäste hätten, denn dann kämen die Zahnspangen in Scharen.

Robbie Williams ist in Berlin. Heute Abend singt er im Olympiastadion. Gestern radelte die Bademeisterin gegen 22 Uhr am Ritz Carlton vorbei, dort warteten etwa 300 Fans auf ein Lebenszeichen des Sängers aus Stroke-on-Trent. Doch er packte die Badehose nicht ein.

Vielleicht sollte ich es machen wie Jürgen Klinsmann, der nun täglich um 12:30 Uhr Journalisten um sich schart, um die Tore des Tages zu verbreiten: Jeden Tag um 7 Uhr lade ich die internationale Presse an den Beckenrand und plaudere über die Wassertemperatur, das Wetter, die Pommes an der Imbissbude. Und ich stelle exklusiv einen Badegast vor, der dann gefragt wird, ob es etwas Besonderes sei, im Prinzenbad zu schwimmen.

Absurd? Glaub ich nicht, mindestens der Tagesspiegel-Prinzenbad-Reporter Matthias O. würde begeistert jedes Wort vom Beckenrand ablesen.

Wir probieren das einfach, morgen um 7 Uhr am Sportbecken! Akkreditierungswünsche bitte an bademeisterin@prinzenbad.de

Morgen werden wir den kältesten 1. Juni haben seit 1904. Sagt Radio eins. Dann werden wir morgen wohl auch die wenigsten Badegäste seit 1904 haben...

Oder das WM-Fieber treibt die Menschen in die Fluten des Prinzenbades!

Wo ist eigentlich meine Approbation?

Im vergangenen Juli beobachtete die Bademeisterin einen Unfall in der Prinzenstraße und stellte sich als Zeugin zur Verfügung. Später kam Post von einer Versicherung, und die Bademeisterin beschrieb und malte den Unfall und das Prinzenbad. Offenbar reicht das nicht, gestern bekam ich erneut Post: "Jetzt drängt Ihr Patient bzw. dessen Anwalt zu einer Entscheidung. Ohne Ihren medizinischen Befundbericht ist dies nicht möglich..."

Bisher lauteten meine Befunde eher: Seepferdchen? Bestanden! Quid agendum?

Interessante Drohung, die die Bademeisterin gestern am Beckenrand aufgeschnappt hat, ein Kind war unentwegt am plärren und nölen, da sprach die Mutter: "Sei ruhig, sonst verkaufe ich dich als Klingelton!"