Über Gouvernanten und Mineralwasser

Immer wieder sonntags beantwortet Dr. Elisabeth Binder Fragen aus dem Volk der Tagesspiegel-Leser. Wobei Volk wohl vor allem die Bewohner Wannsees meint. Gestern las ich das Problem von Anna:

"Habe alle vierzehn Tage eine Gartenhilfe und gebe dem Mann immer eine Flasche Mineralwasser mit Glas. Selten trinkt er aus, manchmal fehlt nur wenig in der Flasche. Das Glas benutzt er nie. Es tut mir leid, das alles wegzuschütten."

"Oh Gott", entfuhr es mir. Könnte Leiden in fernen Ländern gelindert werden, wenn der Gärtner zum Glas griffe, so dass der Rest an "Wasser für die Welt" gespendet werden könnte?

Frau Dr. Binder schlug vor, statt einer großen zwei kleine Flaschen Wasser hinzustellen. Und darüber zu reden! "Wer weiß, vielleicht trinkt der Mann ja nur ein paar Schlucke, um Ihre Gastfreundschaft zu würdigen, und hat Angst, Sie zu kränken, wenn er gar nichts nimmt." Daraus lernen wir fürs Leben: "Wer lernt, über kleine Dinge mit Fremden effektiv zu kommunizieren, wird auch große Probleme leichter lösen."

Was Frau Dr. Binder wohl zu notorischen Beckenrandspringern sagt?
Macsico - 11. Sep, 15:26

Rechnen wir doch mal nach

- er arbeitet als Gartenhilfe, daß reduziert den Zeitrahmen seiner jährlichen Beschäftigung auf geschätzte 6 Monate
- 6 Monate sind grob gesehen 26 Wochen, und er taucht alle 2 Wochen auf, somit gibt Leserin Anna ihm also ca. 13 Flaschen Wasser
- großzügig abgerundet reden wir also über eine 12er-Kiste mit Mineralwasser - Handelswert 5 bis 12 EUR je nach Sorte und Geschmack zuzüglich Pfand

Ich bin mir da nicht sicher, ob Leserin Anna mit 2 kleinen Flaschen wirklich günstiger fährt! Kleingebinde sind doch im Regelfall verhältnismäßig teuer, oder?

Insofern kann ich den Ratschlag von Frau Dr. Binder, doch mal darüber zu reden, als praktikabler bezeichnen, um wenigstens die Kostenseite bei diesem Drama voll im Griff zu behalten. Sonst wird sich die arme Leserin Anna aus Wannsee am Ende noch schweeeeer verschulden.

Beckenrandspringer? Einfach mal Frau Dr. Binder von dort reinschubsen, evtl. findet sie dann eine Lösung?

bademeisterin - 11. Sep, 16:44

McKinsey und Bier

Die Bademeisterin ist schwer beeindruckt, du hast das Problem McKinsey-scharf analysiert!

Drüber reden finde ich auch am besten, ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass der Gärtner nach anstrengendem Tagwerk lieber eine Cola oder ein Bier trinken würde...
Macsico - 12. Sep, 13:29

Habe mir ja auch Mühe gegeben,

in bester Berater-Tradition die Kostenseite eindeutig überzubetonen und soziale oder gar persönliche Aspekte vollständig auszublenden.

So, weg mit der Beraterdenke ...

Stimmt, wenn mir jemand konsequent sein Wunschgetränk aufdrängen würde, würde ich auch irgendwann an meinem Gegenüber zweifeln.

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