SPORT
Die Bademeisterin geht in Serie und beschreibt in der Winterpause des Prinzenbades ganz subjektiv Sportarten und einzelne Disziplinen. Heute: Weitsprung
Die Bademeisterin war nie eine begeisterte Leichtathletin. Besonders schlimm fand ich die Disziplin Weitsprung. Vor den Bundesjugendspielen ging es ein paar Mal auf die Leichtathletikanlage meiner Schule. Während beim Schlagballwerfen immer die Sonne schien, regnete es grundsätzlich beim Weitsprung. Also Anlauf auf der schwarzen Aschenbahn, Absprung vom rutschigen Holzbrett und rein in den nassen Sand. Die Bademeisterin fürchtete sich vor diesen Widrigkeiten, deshalb war ich so schlecht, dass es egal war, ob ich mit links oder rechts absprang. War aber auch nicht schlimm, denn wenn die Französischlehrerin bei den Bundesjugendspielen die Weite maß, ging es schon mal Richtung Weltrekord...
Liebe Badegäste, mögen Sie Weitsprung? Sind Sie Fans von Carl Lewis und Heike Drechsler gewesen?
bademeisterin - 5. Okt, 12:06
Das Prinzenbad ist nun geschlossen, und die Bademeisterin hat Zeit, sich andere Sportarten anzusehen. Zum Beispiel Hockey. Unsere Jungs sind jüngst in einem dramatischen Finale Weltmeister geworden, die Hockeydamen spielen gerade bei der WM in Spanien, Eurosport berichtet.
Die Bademeisterin schaut zu - und findet es langweilig. Der Ball ist zu klein, um teletauglich zu sein, die Spielerinnen laufen unsexy bucklig über den Platz, und schöne Spielzüge sind selten. Dafür zielt alles darauf ab, Strafecken zu kriegen, damit doch mal ein Tor fällt. Das ist so, als wäre der Sinn des Fußballs, Tore mittels indirekter Freistöße zu erzielen.
Liebe Badegäste, überzeugen Sie mich vom Gegenteil, was ist so faszinierend am Hockey?
bademeisterin - 4. Okt, 11:41
Ich bin seit einigen Monaten 40, und meine Mitmenschen altern mit mir. Was mir eigentlich nicht weiter auffiele, hörte ich nicht manchmal eigenartige Sätze: "Du, ich hab neulich einen Nordic-Walking-Kursus belegt. Das war super." Ungläubiges, investigatives Schweigen der Bademeisterin. "Nee, echt. Du bewegst 90 Prozent der Muskeln." Ich fürchte, es wird der Tag kommen, an dem auch die Bademeisterin zu den Stöcken greift...
bademeisterin - 10. Sep, 16:10
Die Bademeisterin kam gerade am Landwehrkanal vorbei und konnte dort den Sportunterricht einer benachbarten Schule beobachteten: Die Schüler liefen an der Admiralbrücke los, am Wasser entlang bis zur Brücke an der Prinzenstraße und zurück auf der anderen Seite des Kanals. Liefen? Nein, die Schüler liefen nur den Teil der Strecke, den der Sportlehrer einsehen konnte. Ansonsten gingen sie gemütlich spazieren...
bademeisterin - 6. Sep, 14:00
Die Bademeisterin verfolgt gerade, soweit es die Arbeit im Prinzenbad zulässt, die Leichtathletik-EM in Göteborg. Am meisten Freude macht mir dieses klitzekleine Auto, das über den Rasen tobt. Es bringt die Disken oder Speere, die die Athleten geworfen haben, zurück.
Nach einem Wurf rauscht das Auto zur der Stelle, an der das Wurfgerät liegen geblieben ist. Die Kampfrichter messen die Weite, legen Diskus oder Speer auf das kleine Auto, und es düst los. Irgendwo sitzt jemand, ein Volunteer vielleicht, der den Mini-Transporter fernsteuert.
Ob das kleine Auto auch den osteuropäischen eher wie Hausfrauen aussehenden Sportlerinnen, die vor dem Saisonhöhepunkt Wettkämpfe mit Dopingkontrollen gemieden haben, kleine Pillen oder Pflaster liefert, kann die Bademeisterin aus der Ferne nicht erkennen.
bademeisterin - 11. Aug, 09:24
Mal wieder ein Blick über den Beckenrand hinaus: Die Bademeisterin hat gerade das Formel-1-Qualifying gesehen. Das hat in dieser Saison mal wieder einen neuen Modus, und zwar einen ziemlich verwirrenden.
Das erinnert mich an die Länderpunkte, die früher bei Tutti Frutti auf RTL vergeben wurden: Das hat auch keiner verstanden, war aber egal, Hauptsache, die Show macht Spaß! (Und das Kinn von Kerpen ist weit hinten...)
bademeisterin - 1. Apr, 15:44
Die Bademeisterin hat einen Olympia-Kater. Sie vermisst ihre Antihelden: den sich bajuwarisch-servil ranwanzenden Waldi Hartmann und die plappernde Anni Friesinger - "Jetzt hab i a Medallje, und nu bin i fröhli, des is mehr, wie i erwoartet hoab!"
Und ihre Heldinnen: die wunderbare Uschi Disl und Dordi Nordby, die Skipperin der norwegischen Curlingdamen, die so streng guckt, wie ich mir die Leiterin der Bibliothek im Institut für Trolle an der Uni Oslo vorstelle!
bademeisterin - 28. Feb, 14:40
Sie gelten als Exoten bei Olympia, und ARD und ZDF drehen quietschkomische Beiträge: Skifahrer aus Madagaskar, Skilangläufer aus Kenia oder 1988 in Calgary die Bobfahrer aus Jamaika.
Was denken sich wohl die Kenianer bei Olympischen Sommerspielen, wenn unbeholfene Athleten aus Belgien und Deutschland über 3000 Meter Hindernis in den Wassergraben purzeln? Bestimmt amüsieren sich viele Äthiopier, wenn über 10.000 Meter Sportler aus Dänemark und Österreich schon im Qualifikationslauf wegen Seitenstechen aufgeben.
Lustig sind sie, die europäischen Exoten bei Olympischen Spielen!
bademeisterin - 25. Feb, 10:36
Wenn ich am Landwehrkanal laufe, wünsche ich mir auch etwas mehr Unterstützung von den Trainern: „He, hoppa!“ - „Die Läufer vom Planufer sind gestorben, hoppa!“ – „Du bist dran, nur noch 8 Sekunden auf die Läuferin vom Fränkelufer, heja, hoppa!“
Fans sind nicht immer gerecht, selbst Bademeisterinnen nicht: So wie die Biathletin Katrin Apel gestern in der Staffel hätte Uschi Disl mit verbundenen Augen geschossen!!! Auf zum Massenstart, Uschi! Heja! Hoppa!
bademeisterin - 24. Feb, 11:06
Nachdem Ricco, Michi G., Sven und Michi R. (v. l.) Gold in der Biathlon-Staffel gewonnen hatten, warfen sie vor Freude ihren Trainer Frank ins Wasser. Harald Schmidt sagte nach dem Triumph: "Ich fand euch schon klasse, als ihr noch Take That geheißen habt!"
bademeisterin - 22. Feb, 10:10